Negative Selbstgespräche

Oct 8 / Bernd Michael Meier
Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das mir besonders am Herzen liegt, weil es so viele von uns betrifft, aber trotzdem nicht genug Beachtung findet: negative Selbstgespräche. Jeder von uns hat diese innere Stimme, die uns viel zu oft kritisiert, verunsichert oder sogar abwertet.

Ich glaube wirklich jeder von uns kennt das, wenn irgendetwas schief läuft und wir uns dann selbst heftig kritisieren und nicht selten dreht es sich dabei um Kleinigkeiten. Aber auch wenn es nur um die schusselig umgestossene Kaffeetasse geht denken wir schnell„…oh man bin ich dämlich“. Diese negativen Selbstgespräche oder Kommentare können aber tiefgreifende Auswirkungen auf unser Selbstwertgefühl, unsere Motivation und letztendlich auf unser gesamtes Leben haben. 
Unser Unterbewusstsein hört ständig mit und zeichnet wie eine gigantische Festplatte alles auf und wenn wir unsere Selbstkritik nur oft genug wiederholen „lernt“ unser Unterbewusstsein diese Botschaft und dann nehmen wir sie irgendwann für bare Münze.
Doch es gibt Wege, diese negative Stimme zu erkennen und zu transformieren.

Was sind nun negative Selbstgespräche?

Negative Selbstgespräche sind die Gedanken und inneren Dialoge, die uns oft dazu bringen, an uns selbst zu zweifeln. Sie können in vielen Formen auftreten: Du sagst dir, dass du nicht gut genug bist, dass du Fehler machst oder dass du die Herausforderungen nicht bewältigen kannst. Diese negativen Gedanken sind nicht nur hinderlich, sondern können auch zu einem Teufelskreis führen, in dem du dich irgendwann in einer Abwärtsspirale von Unsicherheit und Angst befindest.

Vielleicht hast du es schon einmal erlebt: Du hast einen Fehler gemacht, und anstatt es als Teil des Lernprozesses zu akzeptieren, übernimmst du die gesamte Schuld und lässt zu, dass diese negativen Gedanken deinen Tag trüben. Solche Gedanken können dein Selbstvertrauen untergraben und dich sogar daran hindern, deine Ziele effizient zu verfolgen.

Vielleicht hast du in diesem Zusammenhang schon einmal von der sogenannten „Self Fulfilling Prophecy“ also der selbsterfüllenden Prophezeiung gehört, bei der die Tür allerdings in beide Richtungen schlägt. 
Positiv angewendet ist sie ein mächtiges Werkzeug zur Selbstentwicklung. Visualisierung erwünschter Erfolge, sowie strategisch eingesetzte Affirmationen sind nicht nur im Sport mächtige Verbündete auf dem Weg zur Zielerreichung. Alles was ich mit ständig vorstelle, oder mir in Gedanken, oder gar lautstark sage, wird irgendwann zu einem Glaubenssatz mit einer fast magischen Eigendynamik, das aber leider auch, wenn ich gedanklich ständig selbstkritisch und negativ unterwegs bin. 

Auswirkungen negativer Selbstgespräche

Die Auswirkungen negativer Selbstgespräche sind vielfältig. Sie können zu einem gesunkenen Selbstwertgefühl, erhöhtem Stress und sogar zu Angstzuständen und Depressionen führen. Wenn du ständig mit dir selbst schimpfst oder dich selbst herabsetzt, wird es schwierig, die Motivation zu finden, die du benötigst, um deine Träume zu verwirklichen. Und schlimmer noch, negative Selbstgespräche können auch deine Beziehungen belasten, da du dich selbst in einem negativen Licht siehst und dich somit weniger öffnest, oder bereit bist jemanden an dich heran zu lassen.

Wie kannst du negative Selbstgespräche transformieren?

Der erste Schritt zur Veränderung ist das Bewusstsein, oder wie ich immer sage das BEOBACHTEN. Werde zum Beobachter deiner selbst und werde dir damit deiner inneren Stimme bewusst und achte darauf, wie oft du negative Gedanken hast. 

Mein Tipp: Mach dir -zumindest mal eine zeit lang- Notizen über die spezifischen Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, und versuche sie zu analysieren. Woher kommen diese Gedanken? Sind sie rational oder völlig übertrieben? Kommen sie vielleicht sogar aus einer allgemeinen schlechten Laune heraus? Und beim genauen Hinsehen, oder eher aufschreiben wirst du meist ganz schnell feststellen, wie unabgebracht diese Selbstkritik ist und vielleicht musst du sogar lachen, wenn du erkennst, wie hart du mit dir für absoluten Nonesense ins Gebet gegangen bist. Denk mal an die umgestossene Tasse Kaffee, dabei da geht es im Grunde genommen um gar nichts.

Sobald du dir der negativen Gedanken bewusst bist, kannst du beginnen, sie zu hinterfragen. Frage dich selbst, ob diese Gedanken wirklich der Wahrheit entsprechen, oder ob sie überhaupt der Situation angemessen sind. Oftmals sind wir viel strenger mit uns selbst als mit anderen. Wenn ein Freund in einer ähnlichen Situation wäre, würdest du ihm wahrscheinlich Mitgefühl und Verständnis entgegenbringen. Warum also nicht dir selbst?

Eine weitere effektive Technik ist die Umformulierung.
Statt zu denken: „Ich kann das nicht“ oder „Ich mache immer alles falsch“, versuche es mit „Ich kann es versuchen“ oder „Ich lerne aus meinen Fehlern“. Positive Affirmationen sind eine kraftvolle Möglichkeit, dein Selbstbild zu verändern und die negative Stimme zu besänftigen. Wiederhole regelmäßig positive Sätze, die dein Selbstvertrauen stärken und dich ermutigen. Am besten sogar aufschreiben. Ich mache das immer morgens, wenn ich bei meiner geliebten Tasse KetoCoffee mein Tagebuch schreibe. Ein wundervolles und heilsames Tages-Startritual.

Visualisiere auch deinen Erfolg. Stelle dir vor, wie es sich anfühlen wird, deine Ziele zu erreichen, und halte diesen Gedanken in deinem Geist fest. Diese Technik wird helfen, das Selbstvertrauen zu stärken und negative Gedanken erst einmal so weit zu verdrängen, bis du eines Tages in der Lage bist, sie ledigliche wie Wolken am Himmel wahrzunehmen und dann ohne darüber zu grübeln weiterziehen zu lassen. Sein einfach ein Beobachter!

Die Rolle von Achtsamkeit und Meditation

Achtsamkeit und Meditation sind ebenfalls äußerst hilfreich, um negative Selbstgespräche zu überwinden. Diese Praktiken helfen dir, im Moment präsent zu sein und deine Gedanken objektiv zu BEOBACHTEN, ohne sie sofort zu bewerten oder zu verurteilen. Du lernst, deine Gedanken zu akzeptieren, ohne dich von ihnen leiten, oder gar beherrschen zu lassen. Durch regelmäßige Achtsamkeitspraxis kannst du deinen Geist beruhigen und die Kontrolle über deine inneren Dialoge zurückgewinnen.

Fazit

Negative Selbstgespräche können eine erhebliche Hürde auf deinen Wegen und das nicht nur zu deinem persönlichen und beruflichen Erfolg darstellen, sondern sie haben das Potential deine innere Ruhe zu vergiften und deine Balance zu kippen. Sie rauben dir nicht nur deine Energie, sondern hindern dich auch daran, dein volles Potenzial zu entfalten. Doch du hast die Macht, diese negative Stimme umzupolen und durch positive, stärkende Gedanken zu ersetzen, denn diese negatibe Stimme ist DEINE EIGENE!

Deine Schlüssel ist dabei zum BEOBACHTER zu werden. Ich selbst habe einen gefährlichen Hang zum Perfektionismus und wenn die Dinge dann nicht genau so laufen wie geplant, platzt gerne der Widder in mir heraus und beschimpft sich dann selbst. Und dann atme ich kurz durch, denn es klingelt der Selbstbeobachter in mir und ich muss nicht selten schmunzeln, wenn ich bemerke wie unbewusst und sinnlos diese Selbstkritik dann ist. 

Sei geduldig mit dir selbst und erkenne, dass Veränderung Zeit braucht, besonders wenn es dabei um unseren Kampf zwischen Bewusstsein und Unbewusst-Sein geht. Mit der richtigen Einstellung, und den passenden Werkzeugen -wie ein Tagebuch- kannst du deine innere Stimme erkennen, neu programmieren und zu einem Verbündeten auf deinem Weg zu mehr Selbstvertrauen, Glück und Erfolg machen. 

Bleib stark und vergiss nicht: Du bist es wert, positiv über dich selbst zu denken!

Dein Bernd Michael Meier • 4Life