LEKTINE und OXALATE

Jul 9 / Bernd Michael Meier
Warum Gemüse deine Achillesferse sein kann.

Grünes Gemüse. Klingt nach Gesundheit, oder?
Der Inbegriff von Clean Eating, Detox und „ich bin besser als du, weil ich Selleriesaft trinke“.

Aber Moment mal – was, wenn genau dieses Gemüse still und heimlich dein System sabotiert?

Ja, du hast richtig gelesen: Es gibt Pflanzenstoffe, die so charmant sind wie ein Stachel in der Fußsohle – Hallo Lektine und Oxalate!
Was sind Lektine überhaupt?

Lektine sind Proteine, die Pflanzen nutzen, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Clever von der Natur – schlecht für uns. Denn wenn Du empfindlich darauf reagierst, können Lektine Deine Darmwand reizen, Entzündungen fördern und sogar Dein Immunsystem in einen permanenten Alarmzustand schicken.

Besonders tückisch: Sie binden an Zuckerstrukturen in Deinem Körper und können damit Prozesse stören, die eigentlich reibungslos laufen sollten.

Wo lauern sie?

 Nachtschattengewächse wie Tomaten, Paprika, Auberginen und Kartoffeln
 Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erdnüsse
 Getreide (Weizen, Mais, Reis)

Und nein – die italienische Nonna wird es Dir nicht danken, wenn Du die Pasta plötzlich links liegen lässt. Aber Dein Bauch vielleicht schon.  

Und Oxalate? Noch so ein Bösewicht und das nicht nur im Gemüsegarten

Oxalate sind Salze der Oxalsäure – klingt harmlos, doch sie können sich in Deinem Körper mit Kalzium verbinden und böse Nierensteine bilden. Außerdem können sie die Aufnahme wichtiger Mineralstoffe blockieren und still und heimlich Gelenkschmerzen, Müdigkeit oder Hautprobleme fördern.

Nicht selten spricht der Hausarzt dann vorschnell von Arthrose und Gelenkverschleiss und letztlich ist es nur dein "so gesunder Gemüsekonsum", der Übeltäter.

Die größten Oxalat-Bomben:

 Rhabarber (sorry, liebe Omas mit dem Kompott ist jetzt erst mal Schluss)
 Rote Beete
 Spinat (Popeye hat jetzt bestimmt Tränen in den Augen)
 Mangold
 Süßkartoffeln
 Rote Bete
 Mandeln, Cashews, Erdnüsse
 Tofu
 Weizenkleie
 Schwarzer Tee

Und Kakao und schwarze Schokolade (leider die Schattenseite bei dem „Gold der Inkas)

Warum Dich das interessieren sollte:

Du denkst jetzt vielleicht: „Aber Gemüse ist doch gesund?!“ Klar – für viele Menschen ist es das auch. Doch Dein Körper ist kein Einheitsmodell aus dem Biobaukasten. Wenn Du ständig mit Verdauungsproblemen, Gelenkzwicken, Erschöpfung oder unklaren Entzündungen kämpfst, könnten Lektine und Oxalate der unsichtbare Feind sein.

Das heißt nicht, dass Du ab sofort nur noch Steak frühstücken musst. Aber es könnte Zeit sein, Deinen Teller mal unter die Lupe zu nehmen.

(M)Eine kleine Transformation-Story: Die Sache mit dem quietschenden Kühlschrank

Neulich stand ich wieder vor meinem Kühlschrank. Dieser Oldie aus den 90ern, der seit Jahren bei jedem Öffnen ein nervtötendes Quietschen von sich gibt. Ich habe das Geräusch ignoriert, verdrängt, mich geärgert – aber nie gehandelt.

Bis ich vor ein paar Tagen endlich ein bisschen Kriechöl-Spray geholt habe. 2 Minuten Arbeit. Und was passierte? Himmlische Ruhe. Ich stand da, grinste wie ein Honigkuchenpferd und fragte mich: Warum zum Teufel habe ich das nicht schon vor Monaten gemacht?

Genau so geht es vielen mit ihrer Ernährung. Du hast vielleicht monate- oder jahrelang diffuse Beschwerden – aufgeblähter Bauch, müde wie ein Faultier, Gelenke wie ein rostiger Roboter – und denkst: „Tja, das ist halt so. Der Lauf der Dinge“.

Aber was, wenn es nur daran liegt, dass Dein Körper seit Jahren ächzend mit Lektinen und Oxalaten kämpft? Was, wenn 30 Tage ohne diese Stoffe schon reichen, um das „Qietschen“ in Deinem System abzustellen?

Wenn Du testen willst, wie Dein Körper ohne diese potenziellen Störenfriede läuft, dann streiche probeweise für 4–6 Wochen diese oben genannten Kandidaten von Deinem Speiseplan:

🥔 Nachtschattengewächse
🌱 Oxalatreiche Gemüse
🥜 Hülsenfrüchte und Nüsse
🍞 Vollkorngetreide

Mein Tip:
Wenn Du auf die durchaus leckeren Lektinreichen Lebensmittel nicht verzichten willst: Durch Kochen, Einweichen oder Fermentieren können Lektine reduziert oder weitgehend unschädlich gemacht werden. 

Fazit: Dein Körper braucht deine Aufmerksamkeit.

Vielleicht wird es Zeit, den grünen Helden in Deinem Leben einen Realitätscheck zu verpassen. Dein Körper sendet Dir täglich Signale – hörst Du zu?

DU bist der Kapitän auf Deinem Lebensschiff. Und manchmal braucht es nur 30 Tage Kurskorrektur, um herauszufinden, ob Du wieder voller Energie Vollgas geben kannst.

Also… worauf wartest Du? 30 Tage. Mehr nicht. Danach kannst Du entscheiden, ob Tomaten & Co. wirklich Deine Freunde sind – oder nur charmante Saboteure in hübschem Grün.


Dein Bernd Michael Meier • 4Life