Jetzt wirst Du vielleicht schon wieder denken: „Was ist das für ein Blödsinn“, aber dieser Blödsinn ist psychologische Realität! Vor 50 Jahren ereignete sich ein Banküberfall in einer Bank in Stockholm mit der Geiselnahme von vier jungen Menschen im Alter zwischen 21 und 30 Jahren. Die Geiselnahme dauert zermürbende 131 Stunden, bis die Polizei das Drama beenden konnte. Um den oder die Täter zu beschwichtigen, in deren situativer Allmacht es liegt, das Leben eines Opfers zu beenden, wird jede Geisel alleine aus Selbsterhaltungsgründen alles tun, was der Geiselnehmer verlangt. Dadurch kann sich über die Zeit zum Täter eine Art persönliche Verbindung aufzubauen, rein um sich seine Gunst zu verdienen, was dann sogar soweit gehen kann, sich mit ihm gegen „Aggressoren“ zu verbünden. Diese Aggressoren sind dann verrückter weise helfende Hände, die im Fall einer Geiselnahme dann eben die Polizeikräfte sind.
Szenenwechsel vom Banküberfall in den Alltag.
Selbst in einer scheinbar sicheren Umgebung kann das Stockholm-Syndrom als psychologisches Phänomen auftreten, das tiefere Einblicke in unsere menschlichen Verhaltensmuster bietet. Es geht weit über die klassische Entführungssituation hinaus und findet sich oft in den komplexen Verflechtungen unseres Alltags wieder. Viele Menschen bleiben in Umgebungen, die sie eigentlich belasten oder sogar schädigen könnten. Das können toxische Beziehungen sein, in denen emotionale oder sogar physische Gewalt eine Rolle spielen, unerfüllte berufliche Verhältnisse, in denen man täglich unglücklich zur Arbeit geht, oder familiäre Dynamiken, die einem das Gefühl von Wertlosigkeit oder ungewollter Isolation geben.
Die Gründe, warum Menschen in solchen Umständen verharren, sind oft vielschichtig. Die Angst vor Veränderung und deren potenziellen Konsequenzen, finanzielle Abhängigkeiten, soziale Verpflichtungen oder das Gefühl der Hilflosigkeit sind nur einige davon. Ähnlich wie bei Opfern des Stockholm-Syndroms entwickeln viele von uns eine Art psychologische Bindung an belastenden Umstände, die in viele Fällen unser Leben dominieren. Wir rationalisieren, verharmlosen oder finden sogar Gründe, warum es uns in diesem Zustand doch gut gehen könnte. Dies geschieht oft aus einem puren Überlebensinstinkt heraus, um die eigene Psyche vor einer Überlastung und einem vorzeitigen Kurzschluss zu schützen.
Im Kontext des Alltags reflektiert dieses Phänomen, wie wir uns in Situationen gefangen fühlen können, die uns eigentlich schaden. Wir verlieren oft den Blick für die Realität und leugnen oder verdrängen Probleme, um die aktuelle Situation zu akzeptieren oder zu überleben. Dies kann zu einem Kreislauf von negativen Gedanken und Verhaltensweisen führen, der unsere psychische Gesundheit beeinträchtigt und uns davon abhält, positive Veränderungen anzustreben und umzusetzen.
Es ist hier besonders wichtig, sich immer wieder den „Spiegel der Realität“ vor Augen zu halten und bewusst zu machen, WO STEHE ICH WIRKLICH? Wenn man in einer gefühlten Dauerschleife belastender Situationen feststeckt, gilt es in erster Instanz den Mut zu finden, Veränderungen anzustreben.
Natürlich ist keine Situation gleich und Ausmaß und Druck, der auf uns lastet unterscheidet sich nicht nur situationsbedingt, sondern ist auch immer eine Frage der individuellen Wahrnehmung.
Was auf den einen wie eine Geisselnahme wirkt, nimmt der andere vielleicht nur als „unangenehme Lebenssequenz“ wahr. Aber wie gesagt, das ist ganz individuell. Was hier allein zählt, ist DEINE ganz persönliche Wahrnehmung und dies kann auch bedeuten, sich professionelle Hilfe zu suchen, Unterstützung von Freunden und Familie anzunehmen.
Ganz sicher macht es Sinn systematisch erste kleine Schritte in Richtung einer gesünderen und bewussteren Lebensweise zu unternehmen.
• SEI DER BEOBACHTER!
• SEI AUFMERKSAM!
• SEI SELBSTEHRLICH!
• REFLEKTIERE!
• SEI DER ARCHITEKT DEINER ENERGIEINSELN!
Und frage dich:
• TUT MIR MEIN UMFELD GUT?
Und frage dich:
• TUT MIR MEIN UMFELD GUT?
• LEBE ICH AUF FRUCHTBAREM BODEN DER MEINE SEELE NÄHRT?
Indem wir uns täglich selbstehrlich betrachten und die uns umgebende Realität anerkennen, können wir den ersten Schritt in Richtung Selbstbefreiung und persönlicher Weiterentwicklung machen.
Es spielt dabei überhaupt keine Rolle welchen Namen dein ganz persönliches Stockholm trägt. Wecke den Gamechanger in dir! DU KANNST!
Dein Bernd Michael Meier • 4Life